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Wochenschau
von Peter Fritz
Wien
Die Zeit danach
In der Abgeschiedenheit der Berge von Wales hat vor kurzem ein prominenter Gast zehn Tage für seine Weiterbildung verwendet. Im Dörfchen Hyssington hat ein Herr aus Deutschland namens Gerhard Schröder eine Sprachschule besucht, um seine dürftigen Englischkenntnisse aufzubessern. In der Politik hat es Schröder immer zu schaffen gemacht, dass sein Englisch nicht viel weiter reichte als die üblichen Grußformeln. Aber andererseits war das auch nicht so wichtig. Denn er konnte sich darauf verlassen, dass ihm auf Schritt und Tritt ein Dolmetscher auf den Fersen blieb.Jetzt ist Schröder von einem Schweizer Verlag als „internationaler Türöffner“ engagiert worden. Da wird es sich nicht vermeiden lassen, dass er manchmal auch ohne Dolmetscherhilfe weiterkommen muss.
Viel wird von der Last des Amtes gesprochen. Aber es gibt auch die Lasten der Zeit danach, wenn die früher stets umsorgten Staatsmänner manchmal im Flugzeug hinten sitzen müssen, wenn nicht jeden Tag der Chauffeur vor der Tür wartet und nicht immer der persönliche Referent jeden Wunsch von den Lippen abliest. Gerhard Schröder wird zwar jetzt, in seinem neuen Leben, mehr verdienen als in der Politik, aber er wird das Leben auch neu meistern müssen. Wenn es sein muss, auf Englisch.
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