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Wochenschau
von Peter Fritz
Wien
Kleine Ursache
Fast 35 Jahre ist es her, dass das Raumschiff „Apollo 14“ auf die lange Reise zum Mond ging. Die vorangegangene Mission, „Apollo 13“, war spektakulär gescheitert. Nach einer Explosion an Bord war es den drei Astronauten nur mit knapper Not gelungen, zur Erde zurückzukehren. Jetzt habe ich in den Erinnerungen von Gene Kranz, dem damaligen Leiter der Bodenkontrolle in Houston, gelesen, dass auch das Schicksal von „Apollo 14“ an einem seidenen Faden hing. Ein Metallspan hatte sich in einem Schalter der Mondfähre verfangen, löste beinahe einen höchst riskanten Abbruch der Mondlandung aus, der das Leben der Astronauten akut bedroht hätte.Jetzt, so viele Jahre danach, war es offenbar wieder ein Metallspan in einem Schalter, diesmal an Bord eines Hubschraubers, der zu einem fatalen technischen Versagen führte: zum Absturz eines Betonkübels auf die Seilbahn in Sölden mit neun Todeopfern.
Der Unterschied: Die Astronauten wussten, dass sie ihr Leben aufs Spiel setzten. Die Opfer von Sölden dagegen wollten nur zu einem harmlosen Schitraining. Das Gemeinsame daran: In beiden Fällen hing ihr Sein oder Nichtsein von einem winzigen Metallkrümel ab, der einmal auf die richtige und einmal auf die verhängnisvoll falsche Seite rutschte.
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