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Übersee
von Peter Fritz
(Washington DC)
Zufälle
Drei Jahre ist es her, da tat sich etwas außergewöhnliches in den New Yorker Börsenkreisen: Jack Grubman, ein einflußreicher Aktenspezialist bei der Börsenfirma Salomon Smith Barney, fing auf einmal an, die Aktien des Telefonriesen AT & T zum Kauf zu empfehlen. Weil Aktientips von Jack Grubman damals als die heißesten Tips von allen galten, folgten viele seiner Empfehlung und kauften. Sie haben seither viel Geld verloren.Jetzt kommt Licht in die Hintergründe des damaligen Gesinnungswandels. Jack Grubman hatte Zwillinge, zwei kleine Töchter. Er wollte sie in einen der begehrtesten Privatkindergärten von New York gehen lassen, wo strengste Aufnahmebedingungen gelten. Grubman bat seinen Chef, den Banker Sanford Weill, um Hilfe. Der klemmte sich hinters Telefon und brachte Grubmans Kinder wie gewünscht dort unter. Dürfte reiner Zufall gewesen sein, daß zur selben Zeit auch eine Spendenzusage von einer Million Dollar an diesen Kindergarten ging, von Citigroup, der Firmengruppe von Sanford Weill.
Reiner Zufall dürfte es auch gewesen sein, daß Sanford Weill seinen Untergebenen Jack Grubman um diese Zeit fragte, ob er sich die AT & T- Aktie nicht „noch einmal anschauen könnte". Und sicher war es auch nur Zufall, dass Jack Grubman wenig später doch noch Empfehlenswertes an dieser Aktie entdeckte.
Das Pech für Mister Grubman: Er hat damals per Email einem Kollegen mitgeteilt, daß das ganze kein Zufall war. Jetzt interessiert sich der Staatsanwalt brennend für seine Zeilen, stellvertretend für die geprellten Anleger, die Jack Grubmans eigennützigen Aktientips nur allzu gutgläubig auf den Leim gegangen sind.
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