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Übersee
von Peter Fritz
(Washington DC)
Wohin mit dem Geld?
In New York ist vor kurzem die teuerste Wohnung aller Zeiten verkauft worden, in einem Wolkenkratzer in Mahattan, der gerade erst gebaut wird. 15 Millionen Dollar wollten die Eigentümer dafür haben, rund 200 Millionen Schilling. Innerhalb nur eines Tages wurde die Wohnung verkauft. Ein Multimillionär zahlten den verlangten Preis, ohne mit der Wimper zu zucken.Reiche Leute hat es immer schon gegeben in New York, und dazu sehr viele Arme. Aber jetzt bekommen selbst die Reichen Konkurrenz von den Superreichen. Leute, die oft schon eine Vermögen geerbt und es dann noch weiter vermehrt haben, oder Leute, die in kürzester Zeit reich geworden sind, weil sie im Geschäftsleben den richtigen Riecher hatten.
Was macht man mit so viel Geld? Die millionenteure Wohnung im Wolkenkratzer ist eine der Möglichkeiten. Stolz ziehen die Erbauer des neuen Millionärspalastes einen Vergleich: Sie behaupten, daß die Bewohner, die jetzt dort einziehen werden, so viel Geld haben, daß ihr Vermögen die Wirtschaftsleistung von drei europäischen Staaten übertrifft. Und dann gibt es jetzt in New York Spezialunternehmen für Kunden mit sehr viel Geld. Die Wäscherei von John Mahdessian zum Beispiel. Sie können dort ihr Hemd waschen und bügeln lassen. Aber vor dem Waschen wird dort jeder Knopf feinsäuberlich abgetrennt und danach wieder angenäht. Rund 500 Schilling pro Hemd müssen Sie dafür schon hinlegen. Sollte ja kein großes Problem sein.
Über den Computerdienst „Luxuryfinder.com" können Sie sich dann eine standesgemäße Ausstattung besorgen. Silberne Champagnerkelche zum Beispiel. Das Stück kostet mehr als elftausend Schilling, und mit einem Stück wird man kaum das Auslangen finden. Man will doch dann und wann eine Runde von Freunden zum Champagner bitten und sich gemeinsam darüber freuen, daß das Hemd auch nach dem Waschen noch alle Knöpfe hat.
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