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Überseevon Peter Fritz
Gier nach DatenVor zehn Jahren wurde die Schauspielerin Rebecca Schaeffer in ihrer Wohung in Hollywood ermordet, von einem Verrückten, der ihr hartnäckig nachgestellt hatte. Adresse und Telefonnummer seines Opfers hatte der Täter aus einer Computerdatenbank bekommen, um einen Dollar. Es genügte eine simplen Anfrage bei der Autobehörde von Kalifornien, wo man Rebecca Schaeffers Daten aus dem Führerscheinregister nur allzu bereitwillig herausgab.Die Aufregung war damals groß, und ein neues Gesetz war die Reaktion. Ich kann jetzt verlangen, daß der Staat meine Daten nicht weitergibt. Ich muß aber genau aufpassen. Denn ich muß dazu auf den Formularen ein ziemlich klein gedrucktes Kästchen ankreuzen. Die US- Bundesstaaten sind nach wie vor sehr daran interessiert, möglichst viele Daten weitergeben zu können. Sie verdienen Millionen damit. Adressenhändler und Großkonzerne sind stets begierig auf der Suche nach Namen und Adressen von Amerikanern, die ein Auto oder einen Führerschein ihr eigen nennen. Sie sind als mögliche Kunden attraktiv. Die Flut der Werbesendungen folgt auf den Weg zur Autobehörde wie das Amen im Gebet, wenn man vergessen hat, das unscheinbare Kästchen auf dem Formular zu markieren. Vor einem Jahr sind drei Bundesstaaten noch weiter gegangen. Sie fingen an, auch die Führerscheinfotos ihrer Bürger zu verkaufen. Mit den Fotos wollte eine Firma ein Prüfsystem für Kreditkarten aufziehen. An jeder Supermarktkasse wäre damit auch das Bild jedes Karteninhabers abzurufen gewesen. Nach heftigen Protesten stellten die Staaten den Ausverkauf der Bürgerfotos ein. Erst später stellte sich heraus, daß bei dieser Aktion auch der Secret Service, die Leibwache des Präsidenten, seine Hände im Spiel hatte. Die Agenten waren sehr daran interessiert, Fotos möglichst aller Amerikaner in ihren Datenspeicher zu bekommen. Die werden sie jetzt schon selber knipsen müssen. Copyright © |