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Übersee

von Peter Fritz
(Washington DC)



Pfunde und Unzen

Es gibt drei Staaten auf der Welt, die etwas besonderes gemeinsam haben. Diese drei Staaten sind die USA, Liberia und Burma. Was verbindet den angeblich höchstentwickelten Staat der Welt und zwei Entwicklungsländer in Afrika und Asien miteinander?
Es ist die Art und Weise, in der diese Staaten die meßbare Welt in Zahlen gießen. Alle anderen haben sich Lauf der letzten Jahre an Meter, Celsiusgrade und Kilos gewöhnt. Aber Amerika, Liberia und Burma haben allen Anfechtungen widerstanden, messen nach wie vor alles nach dem alten System der Engländer, das die Engländer selbst aus guten Gründen schon vor vielen Jahren aufgegeben haben.
Ich zittere schon dem Tag entgegen, an dem meine Tochter hier in den USA in die Volksschule kommt. Zu lernen ist folgendes: Zwölf Zoll sind ein Fuß. Drei Fuß sind ein Yard. Und gezählte 1.760 Yards sind eine Meile. Logisch? Nicht unbedingt. Aber das ist nur ein Vorgeschmack. Eine Unze, das kann ein Gewicht oder auch ein Hohlmaß sein. Zwölf Flüssigunzen sind etwas anders als zwölf feste, und wenn Ihnen ein frischgebackener Vater freudestrahlend „Sechs Pfund und acht Unzen" zuruft, dann fangen Sie lieber gar nicht an, das Gewicht des Neugeborenen im Kopf umzurechen; es ist kaum zu schaffen. Zum Glück habe ich ein Computerprogramm, das alles feinsäuberlich in die gewohnten Kilos und Gramm umrechnet. Aber selbst da muß ich die Pfund und Unzen getrennt eingeben und die Summen danach aufaddieren, sonst wäre selbst das Elektronengehirn überfordert.
Der Weltraumbehörde NASA ist vor kurzem ein millionenteurer Marssatellit verlorengegangen, zerschellt auf der Oberfläche des roten Planeten. Zerknirscht mußte die NASA zugeben, daß ihre Ingenieure bei der Berechnung metrische Maße mit den altenglischen verwechselt hatten. Da ist es ja gerade noch ein Glück, daß Liberia und Burma keine Raketen ins All schicken.



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