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Wochenschau
von Peter Fritz
Wien
Lebens- Elixier
Eine Kollegin schaute mich jüngst ungläubig an: "Stell dir vor- in den Meldungen steht, dass sie jetzt in Amerika tausende Tonnen, von Nahrungsmitteln, Wasser und Eis bereithalten, für die Opfer des Hurrikans. Wozu denn so viel Eis?" Ich konnte nur milde lächeln. Denn wer länger in Amerika gelebt hat, der weiß, dass ein Amerikaner zur Not ohne Nahrung, ohne Kleidung ond ohne ein Dach über dem Kopf auskommen kann- aber nie ohne Eis.Es beginnt in der Kindheit. Wenn sich ein amerikanisches Kind wehtut, wird sofort Eis auf die Beule gelegt. Ein Insektenstich?- Eiswürfel drauf! Sogar ein rauher Hals, bei uns vielleicht ein Fall für lauwarmen oder heißen Tee, wird in den USA mit zerstoßenem Eis behandelt.
Zapft sich ein Amerikaner im Selbstbedienungslokal ein Erfrischungsgetränk, dann wird er sein Glas zunächst randvoll mit Eis anfüllen. Amerikanische Familienautos sind auch deshalb so groß, weil auf Urlaubsreisen hinten im Kofferraum unbedingt eine riesige Eisbox für gekühlten Proviant an Bord sein muss. Das Eis dafür gibt es säckeweise, an jeder Tankstelle. Es sei dann, ein Hurrikan ist im Anzug. Dann bleibt nur noch die letzte Rettung- der tonnenweise herangekarrte Eis- Nachschub vom staatlichen Katastrophenschutz.
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