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Überseevon Peter Fritz
AusgefallenKönnen Sie sich an den letzten Stromausfall bei Ihnen zuhause erinnern? Wann hat bei Ihnen zuletzt die Wasserleitung gestreikt? Und wann war zum letzten Mal die Telefonleitung stumm? Ich wette, Sie können sich nicht so rasch an derlei Vorkommnisse erinnern, weil sie im sonnigen Kärnten ziemlich selten sind. Ich kann Ihnen dagegegen aus der Hauptstadt des technisch fortgeschrittensten Landes der Welt ganz andere Erfahrungen melden. Bei uns sind im Lauf von nur drei Wochen Strom, Wasser und Telefon jeweils stundenlang ausgefallen. Zum Glück wenigstens nicht alle zugleich. So konnte man sich immerhin telefonisch nach der Ursache des Wasserversagens erkundigen (ein Rohrbruch auf der Hauptstraße), und man konnte sich davon überzeugen, daß auch die Bekannten im weiteren Umkreis stromlos in finsteren Räumen ausharren mußten.Den Stromausfall hat uns der Hurrikan Floyd beschert, der auch rund um Washington für stürmische Szenen sorgte. Der Sturm war aber nur der unmittelbare Auslöser. Denn in erster Linie ist die wackelige Infrastruktur der USA an solchen Ausfällen schuld. Stromkabel werden in allen Vororten als Freileitungen verlegt, von Holzmasten zu Holzmasten. Und das in einer Gegend, in der rund um die Häuser so viele Bäume stehen, daß manche Wohnviertel aus der Luft wie ein Wald aussehen. Früher oder später stürzen bei Schlechtwetter Bäume auf die Leitungen, und dutzende Reparaturtrupps müssen ausrücken, um den Schaden zu beheben. Oft laufen Telefon- und Fernsehkabel auch noch über die selben Masten, und so kann ein umfallender Baum gleich drei Dienste mit einem Schlag lahmlegen. Warum legt man die Kabel nicht einfach krisensicher unter die Erde? Die Antort ist einfach: Es ist viel billiger, sie im Freien laufen zu lassen. Wir haben daher hier sehr billigen Strom. Aber eben nur dann, wenn er den Weg zu uns auch findet. Copyright © |