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von Peter Fritz
(Washington DC)

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Stellen Sie sich vor, Sie gehen nichtsahnend in New York spazieren, in der Nähe eines berühmten Anziehungspunktes für Touristen. Beim Empire State Building also oder an der Freiheitsstatue. Sie sind sicher nicht besonders überrascht, wenn ein junges, gut gekleidetes Paar auf Sie zugeht und Sie bittet, doch ein Erinnerungsfoto von den beiden zu knipsen. Ja, und dann drückt man Ihnen die Kamera in die Hand, und sie sieht ganz anders aus als gewohnt. Ihre Neugier ist geweckt. „Was ist das für ein Ding?", fragen Sie gespannt. Und in diesem Moment sind Sie den Unbekannten schon auf den Leim gegangen.
Keine Angst, es ist nicht gerade ein Überfall, den man da auf Sie verübt. Aber es ist listiger Versuch, Ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen. Das Pärchen gehört nämlich zu einer Gruppe von 60 bezahlten Schauspielern, die der Handy- Hersteller Sony Ericsson angeheuert hat. Zweck der Übung ist auschließlich die Werbung. Denn das Ding, das man Ihnen in die Hand drückt, ist Handy und digitale Kamera in einem, und die Art und Weise, in der man diese Neuerung publik macht, ist jetzt als „Guerilla- Marketing" der allerletzte Schrei.
Die „Guerilla- Marketer" sind auch in den Bars von New York zu finden. Wenn Sie dort an entgegengesetzten Ecken des Lokals zwei nette Damen sehen sollten, die sich über ihre Handys beugen, dann ist auch das wieder ein Werbetrick. Die Damen spielen „Schifferl versenken" gegeneinander, mit den Tasten und dem kleinen Bildschirm ihrer Handys, verbunden über Funk. Als wirklich attraktiv sollen nur die kleinen Geräte erscheinen, nicht ihre Besitzerinnen. Denn die tun schließlich nur ihren Job.