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Übersee

von Peter Fritz
(Washington DC)



Rabatt- Slalom

Gehören Sie auch zu denen, die genau hinschauen, bevor sie sich an einer Supermarktkasse anstellen? Es gibt regelrechte Spezialisten in dieser Disziplin. Mit einem Blick können sie einschätzen, welche Warteschlange sich am schnellsten weiterbewegen wird. Sie prüfen mit geschultem Blick, wie viele Leute sich anstellen, wie viel sie jeweils im Einkaufswagen haben und wie flott die jeweilige Kassierin sein könnte.
Wenn ich in einem Supermarkt hier in Washington in die Nähe der Kasse komme, dann muß ich noch etwas anderes einkalkulieren. Wichtig ist hier ein rascher Blick auf die Hände der wartenden Kunden. Wenn ich dort jemanden stehen sehe, der viele bunte Papierschnipsel in der Hand hält, dann nichts wie weiter zur nächsten Kasse. Denn hier wird es ewig dauern. Die Papiere sind Rabattkupons. Ihr Wert muß feinsäuberlich von jedem Preis abgezogen werden, bis schlußendlich die Rechnung stimmt.
Es gibt Leute, die machen sich einen Sport daraus, jeden Rabatt zu erhaschen, den sie kriegen können. Die Möglichkeiten dazu sind vielfältig: Am Wochenende liegen den Zeitungen Prospekte bei, randvoll mit Kupons: Zwei Stück zum Preis von einem, 10 Prozent weniger an einem bestimmten Tag, und vieles andere mehr. Dann kriege ich bei jedem Einkauf auch noch neue Rabattzettel dazu, oft mit dem Ziel, mich von einer Marke zur anderen zu locken. Wenn ich Babywindeln der Marke A kaufe, dann druckt mir die Kasse automatisch einen Bon aus: Babywindeln der Marke B beim nächsten Mal um 20 Prozent billiger! Demnächst werde ich versuchen, einen Rabattslalom zu laufen: Marke A kaufen, beim nächsten Mal dafür die Marke B verbilligt kriegen, damit ist dann wieder ein Rabatt für die Marke A drinnen und so weiter. Ich hoffe nur, daß es meinem kleinen Sohn nicht unangenehm auffällt, wenn er sich jede Woche auf anders geformte Windeln einstellen muß.



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