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Übersee
von Peter Fritz
(Washington DC)
Mattscheibe
Sind sie verkabelt oder verschüsselt? Sie gehören zur Mehrheit, denn längst hängt die Mehrzahl der Kärntner auf irgendeine Weise an den weltumspannenden Netzen der elektronischen Kommunikation. Noch ist das in erster Linie eine Einbahnstraße. Man sucht sich einen Fernsehsender aus, und dann konsumiert man wohl oder übel das, was gerade geboten wird.Hier in den USA ist das im Prinzip nicht anders. Aber es könnte bald anders werden, die Weichen dafür wurden soeben gestellt. Der größte Telefonkonzern des Landes und die zweitgrößte Kabelfernsehgesellschaft haben sich zusammengeschlossen. Ihre Chefs malen jetzt die Zukunft in leuchtenden Farben aus. Gemeinsam wollen sie bald alles zu jeder Zeit ins Haus bringen: Spielfilme zum Aussuchen, Telefongespräche in Bild und Ton, den Computeranschluß ans Datennetz obendrauf.
Allerdings haben die Bosse einstweilen die Rechnung ohne den Wirt gemacht, denn in erster Linie werden die Konsumenten entscheiden müssen, wieviel ihnen die schöne neue Welt der Kommunikation überhaupt wert ist. Es mag ja verlockend sein, zu jeder Zeit "Casablanca" sehen zu können, über Computerdraht vom Sofa aus. Aber die Kernfrage ist: Wer wird sich diesen Service leisten wollen, und wer wird ihn sich leisten können? Technisch ist vieles machbar, aber die Konsumenten entscheiden in Amerika nicht anders als in Europa: nämlich mit Rücksicht auf die empfindliche Stelle, an der der Geldbeutel sitzt.
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