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von Peter Fritz
(Washington DC)

Urlaub mit Hillary

Es ist jetzt so gut wie sicher, daß die First Lady der USA auf eigene Faust ins politische Geschehen einsteigen wird. Hillary Clinton will Senatorin werden, also eine von 100 Abgeordneten im oberen Haus des amerikanischen Parlaments. Antreten will Hillary im Bundesstaat New York. Ein beinhartes Duell bahnt sich an. Denn als Gegenkandidat wird wahrscheinlich der Bürgermeister von New York, Rudy Giuliani, ins Rennen gehen. Wenn sich Hillary durchsetzen sollte, dann wird sie ausgerechnet in jener Versammlung sitzen, die ihrem Mann den Prozeß gemacht hat. Es war der Senat, vor dem Bill Clinton angeklagt und später freigesprochen wurde im Zuge seiner Sex- und Lügenaffäre.
Dem Vernehmen nach spielt Hillary Clintons Zukunft schon jetzt eine große Rolle bei der Urlaubsplanung des amerikanischen Präsidentenpaares. Bill Clinton würde am liebsten wieder nach Massachusetts fahren, auf die Insel Martha´s Vineyard. Dort geben sich im Sommer die Multimillionäre ein Stelldichein. Aber Hillary zuliebe müßte das Urlaubsziel wohl oder übel im Bundesstaat New York liegen. Die wildromantische Bergkette der Adirondacks ist bei Naturfreunden sehr beliebt. Wenn sich Hillary Clinton als umweltbewußte Kandidatin präsentieren will, dann müßte sie dort Urlaub machen. Andererseits braucht Hillary aber für ihre Wahlkampfkasse dringend die Spenden der New Yorker Millionäre, und die sind im Sommer vor allem in den Nobelorten von Long Island zu finden. Also Urlaub dort, bei den Reichen und Schönen? Das käme bei den Wählern aus der Mittelschicht schlecht an.
Zum Glück bietet sich eine Kompromißlösung an: Die Insel Shelter Island. Dort leben vor allem Durchschnittsbürger, aber die Urlaubsorte der reichen Gönner sind von dort aus leicht und schnell mit dem Boot zu erreichen. Die perfekte Gelegenheit, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden.