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Überseevon Peter Fritz
Schranken setzenDaß sich die Wirtschaft möglichst ungehindert entfalten sollte, ohne viel Einfluß vom Staat, das ist in Amerika so etwas wie ein Glaubensgrundsatz. Präsident George Bush schwört ganz besonders darauf. Er ist ja nicht zuletzt dank millionenschwerer Spenden großer Wirtschaftsbosse ins Amt gekommen. Aber jetzt muß auch die Regierung von George Bush einsehen, daß der Staat dem freien Spiel der Wirtschaftskräfte zuweilen gewisse Schranken setzen muß.Da sind etwa vor kurzem interne Unterlagen der Pleitefirma Enron ans Licht gekommen, die ein äußerst faules Spiel belegen. Enron handelte mit Energie, und in Kalifonien war Energie knapp. Enron- Händler entwickelten ein System gefinkelter Manipulationen, mit denen sie den Strompreis hochtreiben konnten. In den Enron- Unterlagen steht zu lesen, daß diese Tricks auch den anderen Stromfirmen gut bekannt waren. Die Bush- Regierung ließ sich lange bitten, aber dann führte sie doch einen Höchstpreis für Strom ein, und mit einem Mal zahlten sich die Tricks der Händler nicht mehr aus. Ganz ähnlich sieht es beim Benzin aus: Auch dort besteht der Verdacht, daß die fünf großen Ölfirmen das Angebot künstlich knapp gehalten und damit die Preise höher getrieben haben. Jetzt hat die Kartellbehörde beschlossen, die Benzinpreise im ganzen Land scharf zu beobachten, um Manipulationen rechtzeitig zu erkennen. Eine bittere Pille für die Ölkonzerne, die Millionen in George Bushs Wahlkampfkasse gesteckt haben. Aber George Bush weiß, daß die Millionen, die in diesem Spiel wirklich entscheiden, nun einmal die Millionen Wählerstimmen der amerikanischen Autofahrer sind. Copyright © |