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Überseevon Peter Fritz
Scheck unterwegsDie häufigste Ausrede, die man in Europa hört, lautet "Herr Meier ist in einer Besprechung". Die häufigste Ausrede in den Vereinigten Staaten heißt "Der Scheck ist unterwegs". Die meisten Dinge, die hier mit Geld zu tun haben, werden auf äußerst umständliche Weise erledigt: Man schickt Schecks mit der Post durch die Gegend. Und weil die amerikanische Post zuweilen recht langsam ist, zieht die alte Ausrede vom Scheck, der unterwegs ist, immer wieder.Vor kurzem hat mir die Polizei hier ein Parkstrafe verpaßt. Wie zahlt man sie ein? Strafmandat plus Scheck in ein Briefkuvert, der Scheck muß genau ausgefüllt sein, das Kuvert passend beschriftet, dann müssen Briefmarken her, und dann geht alles auf den Postweg. Meine Tochter Klara kommt im Herbst in den Kindergarten. Auch ihre Einschreibgebühr müssen wir mit der Post schicken, als Scheck im Kuvert. Einzahlung mit Erlagschein? Dauerauftrag? Postanweisung? Das alles gibt es in ähnlicher Form auch hier, aber es hat sich bis heute nicht wirklich durchsetzen können. Die amerikanischen Banken verlangen hohe Spesen für alles, was elektronisch vor sich geht, obwohl sie damit eigentlich weniger Arbeit haben als mit dem umständlichen Verbuchen von Schecks per Hand. Aber wahrscheinlich brauchen die Amerikaner das Gefühl, daß das Geld tatsächlich in greifbarer Form den Besitzer wechselt. Da muß es wenigstens ein Stück Papier sein, das Geldeswert verkörpert. Copyright © |