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Übersee
von Peter Fritz
(Washington DC)
Meister des Desasters
Haben sie schon einmal etwas von den "Masters of Disaster" gehört? Das ist keine neue Popgruppe, auch kein Horrorschocker aus Hollywood. Die "Masters of Disaster", die Meister der Katastrophen also, sitzen im Weißen Haus in Washington. Sie sind eine kleine, aber sehr kraftvolle Spezialtruppe, und ihr Fachgebiet ist das Abwehren von Katastrophen im öffentlichen Ansehen des Präsidenten. In letzter Zeit waren sie natürlich sehr beschäftigt. Im ständigen Wirbel von Anschuldigungen rund um Bill Clintons Privatleben haben sie gezeigt, wie man gezielt zurückschlagen kann.Bestes Beispiel: der Fall Kathleen Willey. Sie hat dem Präsidenten vorgeworfen, er hätte sie sexuell bedrängt, in seinem Büro im Weißen Haus. Eine neue Sexaffäre schien den Präsidenten unaufhaltsam in ihren Bann zu ziehen.
Aber nur einen Tag nach dem Fernsehauftritt von Kathleen Willey wurden die "Masters of Disaster" aktiv. Sie ließen Briefe veröffentlichen, die Kathleen Willey nach dem angeblichen Zwischenfall an den Präsidenten gerichtet hatte, voll des Lobes über ihn. Außerdem erzählten sie überall herum, Kathleen Willey wäre nur auf Geld aus. Damit war der Fall erledigt. Schon seit Wochen hat keine Zeitung mehr irgendetwas über Clintons angeblichen Ausrutscher mit Kathleen Willey geschrieben.
Auch die junge Monica Lewinsky hat dem Präsidenten Briefe geschickt. Aber die hat das Weiße Haus nicht veröffentlicht. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
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