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Überseevon Peter Fritz
AgentenRund 50 russische Diplomaten müssen demnächst ihre Koffer packen. Sie müssen die USA verlassen, weil man entdeckt hat, daß sie Spione sind. Nicht, daß das erst jetzt aufgefallen wäre. Die Amerikaner wußten es ohnehin. Aber jetzt bot sich eben ein guter Anlaß, alle auf einmal hochgehen zu lassen.Vor kurzem ging dem FBI der Superspion Robert Hanssen ins Netz. Von Beruf war er ausgerechnet FBI- Agent, Abteilung Gegenspionage. Vier Russen, die mit Hanssen zu tun hatten, wurden als erste heimgeschickt. Das FBI hat das Protokoll seiner Spionen- Jagd veröffentlicht. Eines hat mich daran besonders fasziniert: Die Spionage funktioniert noch immer so, wie sich der kleine Maxi das vorstellt, aller modernen Technik zum Trotz. Robert Hanssen hinterlegte heiße Dokumente für Rußland in einem Park, beim Pfeiler einer unscheinbaren Holzbrücke. Die KGB- Leute deponierten dort im Gegenzug große Geldsummen für ihren besten Mann im FBI. Die Spuren der Spione finden sich überall in Washington. Nur ein paar Schritte von meinem Büro entfernt liegt das Lokal „Au Pied de Cochon". Dort ist es dem angeblichen sowjetischen Überläufer Vitali Jurtschenko gelungen, seinen Bewachern vom CIA zu entschlüpfen, durch einen Sprung aus dem WC- Fenster. Er flüchtete in die sowjetische Botschaft, ein paar Straßenecken weiter, und die US- Agenten schauten durch die Finger. Unter der Sowjet- Botschaft hatten die FBI- Leute einen Tunnel gebohrt, um die Gegenseite besser abhören zu können. Aber sie konnten sich nicht lange daran erfreuen. Robert Hanssen, ihr eigener Agent, verpfiff die Sache bei den Russen. Ein Kunststück war der Tunnelbau allemal. Denn die Botschaft liegt mitten in einem dichtbesiedelten Wohnviertel. Und die Leute dort rätseln bis heute, in welchem unscheinbaren Einfamilienhaus der Eingang zum allergeheimsten Spionage- Tunnel eigentlich liegt. Copyright © |