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Übersee

von Peter Fritz
(Washington DC)



Vage Worte

Die Börse kracht wie eine Kaisersemmel. Aber der Präsident hat die passenden Worte zum Anlaß noch nicht ganz beisammen. „Die amerikanische Wirtschaft ist im Prinzip stark und gesund", sagt er im Gespräch mit Reportern. Eine halbe Stunde später tritt er ans Rednerpult und sagt: „Die amerikanische Wirtschaft ist ins Stocken geraten". Verdutzte Gesichter allerorten. Was gilt jetzt? Die optimistische oder die pessimistische Version? Es gilt offenbar beides. George Bush nimmt es nicht so genau, wenn es um gesprochene Worte geht.
Die schlampige Art des Präsidenten, sich auszudrücken, sorgt immer wieder für Stirnrunzeln. Da geht es gar nicht so sehr um seine Ausssprache- oder Grammatikfehler. Das verzeihen ihm die Leute schon. Aber George Bush erweckt oft den Eindruck, nur unzureichend vorbereitet zu sein. Letztens sprach Bush von seinen Sorgen mit Nordkorea: „Wir haben den Eindruck, daß sich die Nordkoreaner nicht voll an alle Abkommen halten", sagte er. Wieder runzelten die Reporter die Stirn. „Alle Abkommen" gibt es gar nicht, es gibt nur ein einziges, und an das hat sich Nordkorea stets gehalten.
Wenn George Bush Unterlagen anfordert, dann achten seine Mitarbeiter darauf, daß alles auf einer Seite Platz hat. Zwei Seiten dürfen es maximal sein. Mehr liest der Chef aus Prinzip nicht.
Das muß nicht heißen, daß George Bush deshalb schon ein katastrophlaer Präsident wäre. Aber es bedeutet, daß andere für ihn die Knochenarbeit machen müssen. Das Arbeitspferd des Präsidenten ist sein Vize Dick Cheney. Viele munkeln, daß er es ist, der in Wirklichkeit alle Fäden zieht im Weißen Haus.
Umso größer war der Schreck, als Dick Cheney jüngst wieder einmal mit schweren Herzproblemen ins Krankenhaus mußte. Cheney ist nur die Nummer zwei. Aber wenn Cheney einmal ausfallen sollte, dann wäre die Nummer eins mit einem Schlag halbiert.



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