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Überseevon Peter Fritz
Rabatt- DschungelDie Grundregel beim Einkaufen in Amerika lautet: Der angeschriebene Preis ist nie der, den man schlußendlich bezahlt. Das fängt schon einmal damit an, daß alle Preise ohne die Verkaufssteuern angeschrieben werden, je nach Bundesstaat kommen immer zwischen vier und sechs Prozent dazu. Dann zwingen die allgegenwärtigen Rabattkupons sparsame Käufer zu ständiger Wachsamkeit. Am Samstag liegt der Zeitung ein eigenes, prall gefülltes Nylonsäckchen bei, in dem sich Unmengen von Kupons finden, für Vergünstigungen aller Art, in allen nur denkbaren Geschäften.Und schließlich gibt es auch noch Rabatte, für die man einen regelrechten Schriftverkehr führen muß. Ich habe mir vor kurzem hier ein Handy gekauft, Listenpreis 170 Dollar. Die Elektrokette gibt mir einen Rabatt von 30 Dollar, die Telefongesellschaft schenkt mir gleich 50 Dollar dazu, wenn ich auf ihr Tarifmodell einsteige. Aber ich muß dafür jeweils einen Kupon in ein Kuvert stecken, es adressieren, frankieren und zur Post bringen, und vier bis sechs Wochen später flattern mir dann - wieder mit der Post- zwei Schecks mit den versprochenen Rabatten ins Haus. Der Elektrohändler könnte mir das Geld auch gleich beim Kauf abziehen, und die Telefongesellschaft täte sich viel leichter, würde sie einfach den Rabattbetrag meiner Gebührenrechnung gutschreiben. Aber offenbar muß alles so kompliziert sein, damit am Schluß alle das Gefühl haben, auch wirklich etwas geleistet zu haben im Dienste des persönlichen Vorteils. Copyright © |