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Übersee

von Peter Fritz
(Washington DC)



Daten- Sturm

Stellen Sie sich vor, jemand will Ihnen einen üblen Streich spielen. Er bringt zehntausend Leute dazu, zur gleichen Zeit Ihre Telefonnummer zu wählen, und zwar zehntausendmal hintereinander. Sie werden sehr lange von der Außenwelt abgeschnitten sein. Auch in Ihrer Umgebung wären die Telefone blockiert, weil bei einem solchen Ansturm das ganze Netz zusammenkracht.
Genau das ist letzte Woche im Internet passiert, im weltweiten Computernetz. Einge der wichtigsten Adressen im Netz waren stundenlang lahmgelegt, weil ein massiver Sturm sinnloser Daten aus tausenden Richtungen zugleich auf die Computer niederging. Getroffen hat es einige der erfolgreichsten Firmen im Netz: Der Suchdienst Yahoo etwa, der Millionen Menschen als Wegweiser durch den Internet- Dschungel dient. Oder die Firma Etrade, über die man vom Wohnzimmer aus mit Aktien spekulieren und dabei sehr reich oder auch sehr arm werden kann.
Das Geld der Anleger ging zwar nicht verloren, aber durch den stundenlangen Ausfall hat der Ruf der Firma hat stark gelitten. Besonders unheimlich daran: Bis jetzt konnte niemand feststellen, aus welcher Richtung die elektronischen Angriffe kamen. Die Computerpiraten verschickten ihre Datenbomben mit falschen Absendern. Sie hatten zuvor auf fremden Computern heimlich Programme eingeschleust, die dann auf ein Kommando zugleich aktiv wurden. Ein Experte sagt: „Das kann eine fremde Regierung gewesen sein, das könnten Konkurrenzfirmen gewesen sein, das könnte aber auch einfach nur ein vierzehnjähriger Bub gewesen sein, der zuhause in seinem Keller vor dem Computer hockt."
Die größte Stärke des weltweiten Netzes ist zugleich auch seine größte Schwäche. Jeder kann dort in kurzer Zeit mit Ideenreichtum die tollsten Geschäfte aufziehen. Es kann aber auch jeder seinen Ideenreichtum dazu nützen, in kürzester Zeit den größten möglichen Schaden anzurichten.



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