Übersee- Übersicht
Deutsche Startseite Kontakt Über Peter Fritz peterfritz.com |
Überseevon Peter Fritz
Fliegen ohne FreudeScharfer Konkurrenzkampf zwischen den Fluggesellschaften hat das Fliegen in den USA zu einem relativ billigen Vergnügen gemacht. Er ist dafür aber auch kein wirkliches Vergnügen mehr. Die Gesellschaften versuchen, jeden Flieger vollzupacken, so gut es geht. Beim Service knausern sie an allen Ecken und Enden. Wenn ich auf dem Vierstundenflug von Denver nach Washington den Film an Bord nicht nur sehen, sondern auch hören will, dann knöpft mir die Stewardeß der United Airways fünf Dollar für den Leih- Kopfhörer ab. Auf Kurzstrecken haben die Delta Airlines früher wenigstens belegte Brote ausgegeben. Jetzt steigen sie auf das billigere Salzgebäck um.Das alles wäre noch nicht so schlimm. Aber die Fluglinien verfolgen auch ganz beharrlich ihr Ziel, möglichst alle Maschinen möglichst ständig in Bewegung zu halten. Kaum bin ich in Washington ausgestiegen, geht die Putzkolonne an Bord, 20 Minuten später steigen die nächsten Passagiere ein, und zurück geht es Richtung Denver. Das Problem dabei: Wenn auch nur ein Flug am Tag Verspätung hat, dann gerät der ganze Tagesplan ins Wanken, und eine Verspätung pflanzt sich fort auf dutzende weitere Flüge. Von zehn Maschinen kommen gerade noch sieben pünktlich an. Ganz extrem wurde es Anfäng Jänner, als ein Schneegestöber den Flughafen von Detroit einhüllte. Die Fluggesellschaft Northwest schickte ihre Maschinen Richtung Detroit los, ohne Rücksicht auf die Lage am Boden. Weil die Rollwege vereist waren, saßen die Passagiere dann bis zu neun Stunden lang in der öden Weite des Flughafens fest- in schon gelandeten Maschinen! Die Folge war eine Flut von Klagen gegen Northwest, auf die die Gesellschaft vorerst mit tätiger Reue reagierte: Alle Passagiere, die wider Willen an Bord ausharren mußten, bekamen Gutscheine- für einen Gratisflug mit Northwest. Hoffentlich diesmal ohne Schneegestöber. Copyright © |