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Wochenschau
von Peter Fritz
Wien
Gefahren
Im Grunde unseres Herzens wissen wir alle, dass das Leben- frei nach Erich Kästner- immer lebensgefährlich ist. Gerade in den letzten Wochen waren wir reichlich von Gefahren umgeben: Glatteis auf den Straßen, Schnee, der Dächer zerquetschen konnte, eine Kältewelle. Riskante Dinge, vor denen man sich mit Recht fürchten konnte. Aber was hat viel mehr Furcht und Angst auf sich gezogen? Richtig- die Vogelgrippe. Dabei hat die noch kein einziges Opfer in unseren Breiten gefordert, die Kälte, die Glätte und der Schnee dagegen schon recht viele.Aber so verhält es sich eben mit unseren Ängsten. Gefahren, die man von klein auf kennt, unterschätzt man gerne. Gefahren, die neu auftauchen, werden dagegen oft mit stark überzogener Angst erwidert.
Als Jugendliche haben wir uns vor einem Atomkrieg mehr gefürchtet als vor einem Autounfall, obwohl wir auf den Straßen ziemlich risikoreich unterwegs waren, ohne große Erfahrung in klapprigen, alten Kisten. Aber das war ein Risiko, das uns kalkulierbar erschien, im Gegensatz zur scheinbaren Unberechenbarkeit der großen Weltlage. Zum Glück wurde die Kalkulation nie auf die Rechenprobe gestellt. Wir blieben vom Unfall ebenso verschont wie von der Bombe, ein Glücksfall im stets lebensgefährlichen Leben.
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