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Übersee
von Peter Fritz
(Washington DC)
Tückische Technik
Dass es manchmal hektisch zugeht im Jornalistenberuf, das ist ja fast schon sprichwörtlich. Aber dass die Hektik oft gerade dann ausbricht, wenn kurz zuvor noch alles ganz nach Routine aussieht, das verdanken wir immer wieder den Tücken der Technik.Letzte Woche ist es passiert, bei uns im ORF- Büro Washington. Wir arbeiten an einem Bericht für die ZiB 2 über das Kriegsgetrommel der amerikanischen Fernsehsender. Noch 40 Minuten bis zur Sendung, die Bilder sind fertig geschnitten, es fehlt nur noch mein gesprochener Text auf dem Videoband.
Sprechprobe, Aufnahme, und dann…Stille. Nichts geht mehr. Maschinenschaden, keine Chance, meine Stimme aufs Band zu bringen. Wir rufen Doug, unseren Techniker. Noch 30 Minuten. Doug ist ratlos, probiert alle Knöpfe und Regler durch, schnappt sich einen Schraubenzieher und steckt den Kopf tief ins Kabelgestrüpp. Er flucht. Auch kein gutes Zeichen. Noch 20 Minuten.
Dann, 15 Minuten vor der Sendung, reißt Doug alle Kabel aus der Maschine und hängt in aller Eile ein Ersatzgerät an. Ich spreche den Text auf, aber die Lautstärken stimmen hinten und vorne nicht. Zum Glück weiß ich, dass die Kollegen in Wien das hinkriegen können. Wir überspielen den Beitrag nach Wien, wenige Minuten später geht er auf Sendung. Keiner bemerkt, wie nahe wir den technischen Totalabsturz waren. Nur ein Glück, dass unsere Maschinen wenigstens auch beim Abstürzen sicher auf dem Boden bleiben.
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