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Überseevon Peter Fritz
Blamierte AgentenWir wissen nicht allzu viel über den großen Unbekannten. Er dürfte so um die 50 Jahre alt sein. Er zieht sich gut an. Er versteht sich auf gekonntes und sicheres Auftreten. Und er hat es nun schon zum zweiten Mal geschafft, die Leibwächter des amerikanischen Präsidenten bis auf die Knochen zu blamieren.George Bush hatte gerade vor dem Kapitol den Amtseid geschworen. Als nächstes stand ein Mittagessen mit politischer Prominenz auf dem Programm. Wer dem Präsidenten nahe sein wollte, mußte eine Spezialeinladung mitbringen. Oder eine gehörige Portion Frechheit. Die Fernsehkameras hielten die Szene getreulich im Bild fest: Aus einer Menge prominenter Festgäste trat der große Unbekannte hervor, ging auf den frischgebackenen Präsidenten zu und wechselte artig ein paar Worte mit ihm. Dann faßte er ihn noch freundschaftlich am Unterarm und drückte ihm eine Gedenkmünze in die Hand. Er hatte es wieder einmal geschafft. Der mysteriöse Mann hatte sich durch alle Kontrollen und Absperrungen durchgeschmuggelt, war mit dem angeblich bestbewachten Mann der Welt auf Tuchfühlung gegangen und wieder verschwunden. Es war sein zweiter großer Auftritt auf der Weltbühne. Schon einmal, bei der zweiten Vereidigung von Präsident Clinton vor vier Jahren, war er mitten in der Sperrzone auf den Präsidenten zugegegangen und hatte ihm die Hand geschüttelt. Das Beste daran: Die Leibwächter von Secret Service hatten ein Videoband des Vorfalls von damals. Sie spielten es allen Einsatzleuten vor, um zu ihnen zu zeigen, was alles passieren kann und auf wen sie besonders achten sollten. Fehlanzeige- der Eindringling rutschte wieder durch das vermeintlich so eng geknüpfte Sicherheitsnetz. Jetzt müssen sich die Agenten also in vier Jahren schon zwei Videos anschauen. Und der große Unbekannte fühlt sich mit vollem Recht als Washingtons heimlicher Star. Copyright © |