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Übersee
von Peter Fritz
(Washington DC)
Amerikas Yeti
Zum ersten Mal habe ich seine Spuren gesehen, da war ich in der kleinen Ortschaft Weaverville in Kalifornien, auf den Spuren der letzten Goldgräber. Abends, in der Bar, zeigte mir einer der Einheimischen ein Foto: Große Fußabdrücke in der Erde. „Schaut Euch das an! Der Kerl muss riesengroß gewesen sein".Ich hatte zum ersten Mal Bekanntschaft mit Bigfoot geschlossen, mit der nordamerikanischen Abart des sagenhaften Himalaya- Schneemenschen Yeti. In den Wäldern des Nordwestens der USA und in Kanada wird Bigfoot immer wieder gesichtet. Halb Mensch, halb Affe, so wird er gerne beschrieben. Es gibt sogar ein paar Fotos und ein kurzes Stück Film, die Bigfoot zeigen, aber die sind allesamt so unscharf, dass sich niemand für ihren Gehalt verbürgen kann.
Die verschworene Gemeinschaft der Bigfoot- Gläubigen hat in den letzten Wochen einen Dämpfer erlitten. Als der Holzfäller Ray Wallace vor kurzem mit 84 Jahren starb, da enthüllten seine Söhne, dass der alte Ray in jungen Jahren gerne zu Scherzen aufgelegt war. In den Fünfzigerjahren schnitzte er große Füße aus Holz, schnallte sie sich an und zog damit eine Spur in den Waldboden. Wenig später waren die Zeitungen voll mit Geschichten vom sagenhaften Bigfoot, und Ray Wallace lachte sich ins Fäustchen.
Aber die Bigfoot- Fangemeinde gibt nicht auf, will sich den treuen Glauben an das Fabelwesen nicht nehmen lassen. Die Realität ist nun einmal zu wahr, um schön zu sein.
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